Gemütserkrankungen
Chronische depressive Verstimmung (Dysthymie)
Die Betroffenen klagen, dass sich ihr Leben wie unter einem "Grauschleier" abspielt. Den überwiegenden Teil des Jahres fühlen sie sich matt, apathisch und lustlos. Auch die Verrichtungen des Alltages sind für sie mit Anstrengungen verbunden, oft stört sie die sprichwörtliche "Fliege an der Wand".
Depression (major depression)
Im alltäglichen Sprachgebrauch wird der Begriff "depressiv" häufig verwandt, wenn Menschen zu etwas keine Lust haben, "nicht gut drauf sind" oder eine Situation, beispielsweise im Beruf, als unbefriedigend empfinden. Depression im medizinischen Sinn ist etwas anderes. Sie ist eine sehr ernsthafte und durch eine bestehende Selbstmordgefährdung oftmals lebensgefährliche Erkrankung.
Herbst-Winter-Depression (saisonalabhängige Depression)
Viele Menschen kennen es: In der "grauen" Jahreszeit sind sie weniger unternehmungslustig. Der morgendliche Start in den Tag fällt schwerer, das Ruhebedürfnis steigt.
Manie
Deprimiertheit, Apathie, Niedergeschlagenheit und krankhafte Grübeleien assoziieren viele Menschen mit der Erkrankung Depression. Es gibt aber auch die gegenteilige psychische Störung. Nur ist dieses Gegenteil, vom Psychiater Manie genannt, gerade für die Betroffenen viel schwieriger als Erkrankung zu erkennen. Im Gegenteil fühlen sich die Betroffenen oft besonders leistungsstark, "hellwach", ideenreich und voller Tatendrang.
Manisch-depressive Erkrankung (bipolare affektive Störung)
Manisch-depressive Erkrankungen kommen bei Männern und Frauen etwa gleich häufig vor. Erstmalig macht sich die Erkrankung zumeist zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr bemerkbar. Der Begriff "bipolar" meint, dass die Krankheit sich in unterschiedlichen Phasen zwischen zwei augenfällig gegensätzlichen Polen abspielt.
Selbstmordgefährdung (Suizidalität)
Selbsttötungsgedanken, Selbstmordabsichten und Selbsttötungshandlungen gehen fast immer einher mit schwersten seelischen Krisen und psychiatrischen Erkrankungen. Jeweils 10–15% der Menschen mit erheblichen depressiven Verstimmungszuständen, mit Schizophrenie und schwerer Alkoholabhängigkeit versterben von eigener Hand.